Magenballon
Der Magenballon ist ein minimal-invasives Verfahren zur Gewichtsreduktion. Er wird in den Magen eingesetzt (keine Operation, erfolgt endoskopisch durch den Mund), um das Magenvolumen zu reduzieren, das Sättigungsgefühl zu fördern und so eine nachhaltige Gewichtsabnahme zu unterstützen.
Was ist ein Magenballon
Ein Magenballon ist ein weicher, mit Flüssigkeit oder Luft gefüllter Ballon aus medizinischem Silikon, der endoskopisch (nicht operativ) in den Magen eingebracht wird. Er nimmt Platz im Magen ein, wodurch die Nahrungsaufnahme begrenzt wird.
Es gibt verschiedene Arten von Magenballons:
- Flüssigkeitsgefüllt: Enthält sterile Kochsalzlösung (z. B. Orbera, Medsil).
- Luftgefüllt: Enthält Luft, was ihn leichter macht.
- Schluckbarer Magenballon: Wird ohne Endoskopie eingesetzt (z. B. Elipse Balloon), da er sich nach dem Schlucken im Magen entfaltet.
Voraussetzungen für Magenballon Implantation
- BMI zwischen 27 und 40: Geeignet für übergewichtige oder mäßig adipöse Patienten.
- Motivation zur Lebensstiländerung: Der Ballon unterstützt die Gewichtsreduktion, erfordert aber eine begleitende Ernährungsumstellung und Bewegung.
- Keine Kontraindikationen: Patienten dürfen keine Magenerkrankungen (z. B. Magengeschwüre), Gerinnungsstörungen oder bestimmte psychische Erkrankungen haben.
Ablauf der Behandlung
Vorbereitung:
- Beratung und Ausschluss von Kontraindikationen.
- Fasten (6–12 Stunden vor dem Eingriff).
Einsetzen des Ballons:
- Endoskopisch (über den Mund) unter leichter Sedierung (im Schlaf).
- Ballon wird in den Magen eingeführt und mit Flüssigkeit (500–700 ml) oder Luft gefüllt.
- Dauer: 15–30 Minuten.
Tragedauer:
- Standardballons verbleiben 6-12 Monate im Magen.
- Einige moderne Modelle können bis zu 12 Monate eingesetzt werden (z. B. Orbera365).
Nach der Tragedauer wird der Ballon entleert und endoskopisch entfernt.
Vorteile des Magenballons
- Minimal-invasiv: Keine Operation erforderlich.
- Gewichtsreduktion: Im Durchschnitt 10–20 % des Körpergewichts innerhalb von 6 Monaten.
- Verbesserung von Begleiterkrankungen: Reduktion von Blutzucker, Blutdruck und Cholesterin.
- Schnelle Erholung: Patienten sind in der Regel nach wenigen Stunden wieder einsatzbereit.
Risiken und Nebenwirkungen
- Kurzfristige Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen in den ersten Tagen nach der Einlage.
- Komplikationen:B allon kann undicht werden (selten).
- Verletzungen der Magenwand durch Reibung oder Druck.
- Sodbrennen oder Reflux.
Erfolgsaussichten
- Gewichtsabnahme: Patienten verlieren im Durchschnitt 10–25 kg, abhängig von der Motivation und der Einhaltung des Therapieplans.
- Langfristige Ergebnisse: Erfolgreich, wenn eine dauerhafte Lebensstiländerung erfolgt. Andernfalls besteht das Risiko eines erneuten Gewichtsanstiegs nach Entfernung des Ballons.
Faszit
Der Magenballon ist eine effektive, kurzfristige Unterstützung zur Gewichtsreduktion für Patienten, die keine Operation wünschen oder benötigen. Sein Erfolg hängt jedoch maßgeblich von der Bereitschaft zur Ernährungsumstellung, Bewegung und psychologischen Begleitung ab. Er eignet sich besonders für Patienten, die mit herkömmlichen Methoden keine ausreichenden Erfolge erzielen konnten.